Das Obdachlosenheim Pik As in Hamburg hat in diesem Jahr seinen hundertsten Geburtstag gefeiert. Auf Spiegel TV ist ein Film aus dem Jahr 2003 zu Deutschlands ältestem Nachtasyl zu finden.
Der Wohltätigkeitsorganisation Depaul UK aus Großbritannien hat eine neue Application namens „iHobo“ für das iPhone entwickeln lassen. Mit dieser wollen sie auf ihre Organisation aufmerksam machen, Menschen für das Thema Obdachlosigkeit sensibilisieren sowie auch jüngere Spender für ihre wohltätigen Zwecke gewinnen.
Besitzer eines iPhones können sich die Software herunterladen und dann über einen Zeitraum von drei Tagen einen eigenen virtuellen Obdachlosen auf ihrem Gerät versorgen. Dieser meldet sich, ähnlich wie bei einem Tamagotchi, wenn er beispielsweise etwas zum Essen oder einen Schlafsack zum Nächtigen benötigt. Alles läuft in Echtzeit ab. Dies bedeutet, dass die virtuelle Figur sich auch nachts bemerkbar macht, damit der Anwender die Bedürfnisse befriedigt. Bei unsachgemäßer Behandlung kann die Figur durch Drogentod oder Unterernährung sterben. Über die Applikation ist es auch möglich direkt an Depaul UK zu spenden.
Vor zirka 2 Jahren entwickelten Marius Follert und Niels Wildung das Spiel „Pennergame“. Die damals 18jährigen hatten zu dem Zeitpunkt noch nicht geahnt, dass ihr Spiel eines der beliebtesten Browserspiele in Deutschland werden würde.
Das Spielziel ist es, sich als Obdachloser zu einem Schlossbesitzer hochzuarbeiten. Die virtuelle Spielfigur (Avatar genannt) muss dafür Fähigkeiten erlernen und diversen Tätigkeiten nachgehen, um Geld zu beschaffen. Pfandflaschen sammeln, Musik spielen, sich einer Bande anschließen und Straftaten wie eine Currywurstbude überfallen gehören beispielsweise dazu. Außerdem kann durch diverse Spiritousen der eigene Alkoholpegel erhöht werden, was gleichzeitig die Laune verbessert.
Seit Mitte 2008 ist das Spiel in Deutschland unter der Internetseite www.pennergame.de online und wird aufgrund des Spielinhalts kontrovers diskutiert. „Ist das nun Spaß oder Diskriminierung?“ fragt sich Thomas Soltau zu dem Spiel in seinem Artikel „Von der Gosse in die Villa“. Zuvor meldete heise online im September 2008, dass die Hamburger SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ksenija Bekeris die sofortige Einstellung von pennergame fordert, da es ihrer Ansicht nach die Würde des Menschen verletze.
Gegenüber Thomas Soltau erklärte Marius Follert, dass ihr Spiel mit Spaß auf das brisante Thema [der Obdachlosigkeit] aufmerksam macht und es durch das Spiel in einen neuen Kontext gebracht wurde, um gezielt Jugendliche anzusprechen.
Laut Spielbeschreibung „… hat Pennergame nicht den Anspruch, ein realitätsgetreues Abbild der Wirklichkeit zu bieten. Aber aufgrund des Themas und dessen witziger und nicht immer politisch korrekter Umsetzung gelingt es, junge Menschen auf das Thema Obdachlosigkeit und die Diskussion um die aktuell immer weiter auseinander gehenden Einkommensschere in Deutschland aufmerksam zu machen und für diese Themen zu sensibilisieren.“
Durch den Erfolg des Spieles kündigten die Entwickler an es in weiteren Ländern anzubieten. Seit Ende August ist Clodogame für Frankreich verfügbar. Laut heise online kündigte wenige Tage später der Staatssekretär für Wohnungs- und Städtebau Benoît Apparu an, dass er das Spiel verbieten will und die rechtlichen Möglichkeiten dafür prüfen lässt.
Anbei noch zwei Videos über die Entwickler des Spiels.
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